It’s the mobility, stupid!

Der Genetiker Markus Hengstschläger ist Leiter des Instituts für Medizinische Genetik und Organisationseinheitsleiter des Zentrums für Pathobiochemie und Genetik an der Medizinischen Universität Wien und u.a. auch stellvertretender Vorsitzender der österreichischen Bioethikkommission, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich, Kuratoriumsmitglied des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds und Gründer und Leiter des Symposiums „Impact Lech“.
„It’s the economy, stupid!“ („Es ist die Wirtschaft, Dummkopf“) ist der von Bill Clintons Wahlstrategen James Carville erfundene Slogan mit dem Clinton 1992 die US-Präsidentschaftswahlen gegen den Amtsinhaber George Bush gewann. Die Bekanntheit dieses Slogans hat vielleicht auch etwas damit zu tun, dass seither viele Variationen davon entwickelt und verwendet wurden. Eine Abwandlung davon scheint sich den in Österreich Regierenden mittlerweile lange und deutlich genug aufgedrängt zu haben, dass man schließlich dazu übergegangen ist sie auch öffentlich und ehrlich in den Mund zu nehmen: „It’s the deficit, stupid“.
Es ist daher auch erfreulich vor allem aber alternativlos, dass die Koalitionsparteien das Thema Budgetkonsolidierung bei ihrer gemeinsamen Wanderung im Rucksack dabeihaben um nicht zu sagen mitschleppen. Dieser gewichtige Rucksack ist nur einer der vielen Faktoren, die ein gemeinsames Erreichen des Berggipfels beschwerlich machen werden. Einerseits werden auf dem Weg zum Gipfel noch einige Täler überschritten werden müssen, die selbst die gewieftesten politischen Kartografen heute noch gar nicht kennen. Und andererseits erreicht man den Gipfel nur über das Bezwingen einer Reihe von Steilwänden, wie etwa Fachkräftemangel, Energiepreise, Klimaschutz, Digitalisierung, Migration u.v.m.
Und als würden sie nicht schon von genug Sorgen geplagt sein, bin ich dennoch geneigt den aktuell aktiven politischen Extremkletterern noch einen Gedanken mit auf den Weg zu geben: „It’s the mobility, free-climber!“
Weit gedacht und angewendet berührt der Begriff „Mobilität“ Themen wie Migration, Energie, Klimaschutz und Mobilitätswende im Personen- und Güterverkehr genauso, wie Sport, Gesundheit oder die Rolle der Mobilität des Menschen für die Verbreitung von Krankheitserregern. Und die Bedeutung von KI für Internationalisierung und Mobilität in der Arbeitswelt, die aktuellen Herausforderungen betreffend Fachkräfte- und Kompetenzmobilität, die globale Migration von Talenten und die Frage „Wie findet man in Zukunft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die man braucht?“ lassen sich auch diesem Themenbereich zuordnen.
So weit gedacht habe ich den Begriff „Mobilität“ beim Erarbeiten des Programms mit dem Titel „Die Zukunft des mobilen Menschen“ für das Symposium Impact Lech 2025 um den vielen hochkarätigen Expertinnen und Experten den Rahmen zu geben mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Lösungen arbeiten zu können. Neben anderen werden der Startrainer und Champions League Sieger Jürgen Klopp, die Olympiasiegerin Lindsey Vonn, der Oscarpreisträger Stefan Ruzowitzky, die Wissenschaftlerin des Jahres Sigrid Stagl, der Virologe Florian Krammer, die Astronautin Carmen Possnig, der Psychologe Thomas Müller und der Migrationsforscher Gerald Knaus dabei mit vielen CEOs und Startup Gründerinnen und Gründern ins Gespräch kommen. Liebe Wander – und Mobilitätsinteressierte kommen Sie doch einfach nach Lech, und liebe koalitionäre Wanderer: nach dem 15. Juni wissen wir mehr.