Gerald Loacker

Gerald Loacker ist Jurist und geschäftsführender Gesellschafter bei der BWI Unternehmensberatung GmbH, die auf Vergütungssysteme und Gehaltsvergleiche spezialisiert ist. Außerdem arbeitet er als Sachverständiger für Berufskunde, Arbeitsorganisation und Betriebsorganisation. Bis Oktober 2024 war er als Abgeordneter zum Nationalrat in den Bereichen Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wirtschaft sowie als stellvertretender Klubobmann der NEOS tätig.

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WKÖ: Die Ruhe nach dem Sturm

Stabil und unbeeindruckt steht der Koloss Wirtschaftskammer da, nachdem sich das Brausen gelegt hat: mit weiterhin teuren Kammerumlagen, der 4,2%-igen Gehaltserhöhung der WK-Beschäftigten, den zwei Milliarden Euro an Rücklagen und den exorbitanten Erhöhungen der Bezüge vieler Funktionäre. Manche Beobachter fragen sich, wie es das alles geben kann: Keine Konsequenzen für irgendetwas oder irgendjemanden. Aber so funktioniert das Kammerwesen in Österreich. Es gibt zwar Kontrolle, aber keine funktionierende.

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Deckel für Wahlärzte? Eine Nebelgranate der ÖGK

Die ÖGK pfeift finanziell aus dem letzten Loch, obwohl die aktuelle Bundesregierung bereits Maßnahmen beschlossen hat, die dem größten Krankenversicherungsträger schon 2025 mehrere hundert Millionen und ab 2026 ungefähr eine Milliarde Euro jährlich an zusätzlichen Einnahmen bescheren. Sich still zu freuen ist aber nicht die Sache von Andreas Huss. Er bläst zum Angriff auf die Wahlärzte.

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Leistung muss sich immer lohnen, nicht erst ab 65

Die hohe Abgabenlast auf Arbeit schadet der Volkswirtschaft: Die Überstundenbereitschaft sinkt, pro Kopf wird von Jahr zu Jahr weniger gearbeitet. Entlastung ist also richtig – aber sie muss dort greifen, wo die zusätzliche Leistung entsteht: im Erwerbsalter. Eine Begünstigung nur für Pensionisten ist unfair gegenüber den Jüngeren, die heute den Großteil der Abgaben tragen, und bringt der Wirtschaft nur homöopathische Effekte.

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Shrinkflation im Sozialstaat

Große Aufregung in Österreich: Lebensmittelhersteller verkleinern ihre Verpackung, aber der Preis bleibt gleich: Die Kunden kaufen um denselben Preis weniger Gegenleistung ein. Dasselbe Vorgehen, das beim Lebensmittelhersteller zu heller Empörung führt, lässt alle kalt, wenn es die öffentliche Hand wählt. Die fährt nämlich auch Leistungen zurück, lässt aber den Preis gleich.

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Wie Leistung sich im Pensionssystem lohnt

Die aktuelle Pensionserhöhung zeigt einmal mehr, dass die Politik das Pensionssystem lieber mit kosmetischen Maßnahmen behandelt, als sich offen den großen Fragen zu stellen. Eine nachhaltige Sicherung der Pensionen erfordert Mut, Ehrlichkeit und eine klare Orientierung am Versicherungsprinzip. Wer jahrzehntelang gearbeitet und eingezahlt hat, darf nicht der Verlierer von politischen „Sozialstaffeln“ sein.

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Teilzeit ist das neue Feindbild

Kaum ein Thema entzündet die innenpolitische Debatte derzeit so sehr wie die Arbeitszeitfrage. Zwischen „Lifestyle-Teilzeit“ und dem Fingerzeig auf ausbeuterische Unternehmen versinkt eine komplexe gesellschaftliche Realität in groben politischen Schwarz-Weiß-Mustern. Doch wer wirklich verstehen will, warum in Österreich so viel in Teilzeit gearbeitet wird, muss tiefer graben: in den Sozialstaat, in die Steuerlogik, in die Motive der Menschen selbst.

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Frühjahrslohnrunde mit kreativen Abschlüssen

Neue Spielräume für betriebliche Lösungen – nicht nur Prozentsätze zählen Die Frühjahrslohnrunde 2025 ist abgeschlossen. Die Kollektivverträge zahlreicher Branchen – von Banken …

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Pensionsreform: Kleingeld statt großer Wurf?

Die Bundesregierung hat ein Maßnahmenpaket vorgelegt, das das Pensionssystem zukunftsfitter machen soll. Ein genauer Blick zeigt: Viele der versprochenen Einsparungen beruhen auf optimistischen Annahmen oder betreffen nur einzelne Jahrgänge. Oft fehlen konkrete Zahlen und Wirkannahmen. Viele Maßnahmen könnten richtig sein, doch sie bleiben im Klein-Klein stecken.

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Zu spät für die Pension – noch Zeit für die Pflege?

Österreich steht vor einer doppelten Kostenwelle: steigende Pensions- und Pflegeausgaben. Für die Pensionsreform ist es – zumindest mit Blick auf die Boomer – zu spät. Aber für die Pflegefinanzierung bleibt uns noch ein kleines Zeitfenster. Dieses sollten wir nützen. Nicht, um alten Menschen etwas wegzunehmen, sondern um den kommenden Generationen nicht alles aufzubürden.

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Wie man Selbständige zum Pensions-Sündenbock macht

Doch kann es wirklich sein, dass das milliardenschwere Finanzierungsproblem der gesetzlichen Pensionen primär an einer halben Million Selbständiger liegt – und nicht an den 5,7 Millionen Versicherten in der Pensionsversicherungsanstalt (PV)?

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Die ÖGK und der ewige Ruf nach mehr Geld

Die finanziellen Prognosen der österreichischen Sozialversicherungsträger sind am Beginn des Jahres immer dramatisch. In der Regel bessern sich die Zahlen im Jahresverlauf. …

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Wie die Schweiz soziales Trittbrettfahren unterbindet 

Die Funktionäre der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) fordern erneut mehr Steuermittel für die gesetzliche Krankenversicherung. Obwohl Rekordzahlen an Menschen in Beschäftigung stehen und Beiträge zahlen, scheint das Geld für die gesetzliche Gesundheitsversorgung nicht zu reichen. Österreich könnte sich hier vieles von der Schweiz abschauen.

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EU-Lohntransparenz bringt neue Bürokratieflut

Auf der Schattenseite der EU-Mitgliedschaft sind immer häufigere Bürokratieschübe zu verbuchen. Einer davon ist die die Entgelttransparenz-Richtlinie 2023/970, die uns den nächsten bürokratischen Klotz ans unternehmerische Bein hängt. Ab 2026 müssen Unternehmen Berichte über das Entgeltgefälle zwischen Männern und Frauen legen. Welche Behörde für die Berichte in Österreich zuständig ist, steht noch nicht fest. Das Potenzial für eine weitere Metastase der Bundesverwaltung mit gut dotierten Leitungsfunktionen für zuverlässige Parteigänger zeichnet sich aber bereits ab.

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Die Pensionisten sind Gagenkaiser der Jahre 2024 und 2025

Man muss kein Pensionsexperte sein, um zu verstehen: Die Entwicklung der Pensionen darf der Entwicklung der Löhne und Gehälter nicht davonlaufen. Ein gutes Pensionssystem lebt immer davon, die gerechtfertigten Interessen der Leistungsbezieher mit den gleichermaßen gerechtfertigten Interessen der Beitragszahler auszubalancieren.