Heike Lehner

Heike Lehner ist freiberufliche Ökonomin und Generalsekretärin der Aktion Generationengerechtigkeit. Ihre Spezialgebiete liegen im Bereich der Geldpolitik und Finanzwirtschaft, wozu sie aktuell ebenso promoviert.

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Was, wenn Javier Milei die Zentralbank wirklich abschafft?

Die vielzitierte Kettensäge, mit der Javier Milei Argentinien wieder auf Vordermann bringen möchte, wirkt. Die Zentralbank abzuschaffen war nur eines seiner vielen radikalen Wahlversprechen im Jahr 2023. Bisher hat er aber viele Wahlversprechen eingehalten, Milei ist kein Mann leerer Worte. 

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Die Inflation ist der falsche Feind

Im kommenden Jahr wird von der Nationalbank eine Inflationsrate von 2,4 Prozent prognostiziert. Das ist beruhigend: Österreich lag historisch oft etwas über dem Euroraum. 0,4 Prozentpunkte über dem EZB-Ziel sind verkraftbar. Diese Prognosen, gepaart mit bislang großteils vernünftigen, maßvollen Lohnabschlüssen, die die Preise im kommenden Jahr nicht noch weiter in die Höhe treiben sollen, zeichnen ein positives Bild. Doch es gibt einen Schuldigen, der dieses Bild zerstören könnte.

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Drei Tipps für Neo-Gouverneur Martin Kocher

Mit 1. September 2025 hat Martin Kocher sein neues Amt als Nationalbank-Gouverneur angetreten. Geldpolitisch kommt er in einer höchst spannenden, aber auch ebenso herausfordernden Zeit in die Runde der Europäischen Zentralbank (EZB). 2025 ist ein Jahr des Umbruchs: Die Amtszeit von gleich sieben EZB-Gouverneuren endet. Ein idealer Moment also für drei Bitten an den neuen Gouverneur.

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Patriotische Umerziehung: Europas Kapitalfehler

Europäer lassen immer noch Billionen Euro auf Konten und Sparbüchern ungenutzt, während Unternehmen dringend Kapital für Innovationen benötigen. Der Wunsch, das Vermögen privater Haushalte in vorgegebene Branchen zu lenken, verfehlt das Ziel. Denn Staaten sind notorisch schlecht darin, die richtigen Gewinner auszuwählen.

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Warum Österreich von hohen Zinsen profitieren würde

Je produktiver eine Volkswirtschaft ist, desto höher kann auch ihr natürlicher Realzins sein. Wenn Investitionen wieder echte Renditen versprechen, Innovationen sich auszahlen und Unternehmen produktiver arbeiten, steigt auch die „gesunde“ Zinsgrenze – also das Niveau, über dem Geldpolitik überhaupt erst als bremsend wirkt. Und je höher eben dieses Niveau ist, desto mehr Spielraum hat die EZB, die Zinsen zu senken.

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Fed-Sitzung: Ein Plädoyer für langweilige Zentralbanken

Gerade in Zeiten historischer Unsicherheit und politischer Nervosität braucht es eine Zentralbank, die Ruhe ausstrahlt und deren Handeln langweilig erscheint. Während die EZB Unsicherheit als Handlungsaufforderung interpretiert, versteht die Fed sie als Signal zur Zurückhaltung – und handelt entsprechend. Geldpolitische Glaubwürdigkeit entsteht in der aktuellen Situation aber vor allem durch Ruhe, Konsistenz und die Fähigkeit, in einem nervösen Umfeld bewusst nicht zu schnell zu reagieren.

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Ist die EZB Trumps neue Lieblingszentralbank?

Während in Washington der „Liberation Day“ gefeiert wird und Donald Trump seine Handelspartner mit Strafzöllen unter Druck setzt, gibt es in Europa Grund zur Freude – zumindest aus Sicht des US-Präsidenten. Was die Fed ihm trotz Aufforderung richtigerweise verweigert, erledigte die Europäische Zentralbank (EZB) gestern: Sie hat die Zinsen gesenkt.

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Die Bewährungsprobe der Fed

Wenn die US-Zentralbank zu lange zögert, steht sie bald vor einem viel härteren Dilemma: hohe Inflation, steigende Arbeitslosigkeit – und der Verlust der eigenen Glaubwürdigkeit.

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Deutschland – das neue Italien?

Während der EZB-Pressekonferenz dominierten zwei Themen: Auf der einen Seite, wie es nun mit den Zinsen weitergeht. Und auf der anderen, was die EZB nun zu den milliardenschweren Träumen der EU und Deutschlands sagt. Denn die Angst ist groß, dass diese Vorhaben – sofern sie in die Tat umgesetzt werden – die Staatsanleihemärkte weiter unter Druck setzen. Eine mögliche weitere Inflationswelle und eine EZB, die sich selbst in eine Sackgasse manövriert, können folgen. Niemand möchte, dass Deutschland das neue Italien wird.

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Über Geld spricht man nicht

Mittlerweile ist es eine alte Leier: Die Österreicher lassen zu viel Erspartes auf Girokonten und Sparbüchern liegen. Dadurch entgehen ihnen Millionen Euro. Vermögensaufbau ist unmöglich. Auch wenn immer mehr Österreicher ihr Geld klug investieren, sind es trotzdem noch viel zu wenige. Dafür fehlt auch noch das nötige Finanzwissen. Und vor allen Dingen der klare Blick dafür, was uns eigentlich verwehrt bleibt, wenn wir es nicht tun.

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EZB: Weihnachtsfriede statt Krisensitzung

Die letzte EZB-Sitzung dieses Jahres heute könnte dann doch einen Weihnachtsfrieden bringen. Die jüngsten Reden der Europäischen Zentralbank (EZB) lassen wenig Zweifel aufkommen: Eine weitere Zinssenkung steht bevor. Doch wer weiß, wie lange der geldpolitische Frieden anhält. Denn die altbekannten Probleme der Eurozone existieren nach wie vor. Sie sind sogar noch schlimmer geworden.

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Die Absurdität der Debatte rund um ein Hard, Soft oder No Landing

Ein sogenanntes „soft landing“, also wenn die Wirtschaft nach Zinserhöhungen der Zentralbank ohne darauffolgende Rezession stabilisiert wird, gilt fast als der heilige Gral der Geldpolitik. Doch Geldpolitik ist selbst in normalen Zeiten nicht fein und präzise steuerbar. Gerade in der Eurozone lenkt diese öffentliche Diskussion von den eigentlichen Problemen ab, die struktureller Natur sind.

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Inflation: Schluss, aus, vorbei?

Das soll es jetzt also gewesen sein. Im September lag die Inflationsrate nicht nur über das gesamte Währungsgebiet gesehen unter dem Inflationsziel …

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Wer hat Angst vor dem digitalen Euro?

Für die Europäische Zentralbank ist klar: Es braucht eine digitale Alternative zum Bargeld – auch, um die Abhängigkeit von ausländischen Zahlungsanbietern zu reduzieren. Dass die EU kein Entwicklungsland ist, in dem viele Bürger tatsächlich keinen Zugang zu Bankdienstleistungen haben, wird dabei offenbar ignoriert. Dass die EZB unter dem Deckmantel der „strategischen Autonomie“ selbst in den Markt drängt, anstatt Innovation und mehr Wettbewerb durch angemessene Regularien zu fördern, ist die nächste fragwürdige Entscheidung.