Die BRICS-Länder haben sich in Rio de Janeiro zu einem mehrtägigen Gipfel getroffen. Noch während des Gipfels ruft US-Präsident Donald Trump einen 10 %-Zusatzzoll für jedes Land aus, das sich mit der, wie er sagt, „antiamerikanischen Politik“ der BRICS-Länder solidarisiert. Warum reagiert Trump so überzogen auf die sehr verklausulierte Kritik des „globalen Südens“ an seiner Handelspolitik? „Die BRICS-Länder wollen weg vom Dollar, ein eigenes Handelssystem aufbauen, vielleicht eine eigene Währung, aber zumindest ein eigenes Zahlungssystem. Donald Trump ist der erste amerikanische Präsident, der ganz klar sagt: wenn du bei BRICS mitmachst bist du nicht mehr mein Freund. Dahinter steht seine wichtigste außenpolitische Position: Anti-China“, sagt Finanzexperte Niko Jilch in der neuesten Folge „Markt & Mächte“.
Die BRICS haben auch eine eigene Entwicklungsbank (NDB) aufgebaut und äußerten scharfe Kritik am Internationalen Währungsfonds. Die Stimmrechte sollen neu verteilt und die europäische Führung des Fonds beendet werden. „Hier sehen wir wirklich die Konfliktlinien, die sich zwischen BRICS und dem Westen offenbaren“, so Jilch.