Europa

Kommentar von Markus Hengstschläger

Künstliche Intelligenz: Europa hat eine zweite Chance

Der Mensch ist ein Meister der Abstraktion, er kann aber auch scheinbar unwichtige Details erfassen und später verwenden. Er kann Ergebnisse im gesellschaftlichen Kontext oder unter ethischen Gesichtspunkten bewerten und er hat Intuition und Empathie. KI hat keinen eigenen Willen, verfolgt keine Interessen, hat kein echtes Verständnis von der Welt und auch kein Bewusstsein. Folgerichtig liegt die Zukunft in der „kooperativen Intelligenz“.

Interview

„Lieferkettenrichtlinie unrealistisch und nicht durchführbar“

Wifo-Ökonom Harald Oberhofer ordnet die bisher präsentierten Omnibus-Gesetzespakete der EU-Kommission ein und erklärt, warum er die „aus einer politischen Mode heraus“ entstandene Lieferkettenrichtlinie für „gut gemeint aber schlecht gemacht“ hält. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Lieferkettenrichtlinie in dieser Form nicht in Kraft treten wird, ist laut Oberhofer mittlerweile „deutlich gestiegen“. Bei der Deregulierung reiche es aber nicht, nur die EU in die Pflicht zu nehmen – vor allem beim Thema Goldplating müssten sich auch die Nationalstaaten an der Nase nehmen.

Harald Oberhofer ist Senior Economist am Wifo und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien © Roman Reiter / WU
Kommentar von Christian Tesch

Warum die Strompreiskompensation für die Industrie auch dem Klima hilft

Die Strompreiskompensation ist gerade angesichts der hohen Energiekosten ein wichtiges Instrument zum Schutz der Industrie in Europa. Genau so begründet – und empfiehlt – die EU auch dieses Instrument. Die Mehrheit der EU-Staaten nützt, verlängert, erweitertet daher die Strompreiskompensation. Und was tat bzw. tut Österreich? Die Strompreiskompensation gab es gerade mal für ein Jahr – nämlich 2022.

Interview

Klima: 11 EU-Regularien, die entrümpelt gehören

Stephan Schwarzer ist Umweltrechtsexperte und glaubt nicht, dass es der EU in den kommenden Jahren gelingen kann, die überbordende Bürokratie einzudämmen. Ganz im Gegenteil: „Jeder Rechtsakt ist automatisch Mutter vieler weiterer Rechtsakte. So entstehen tausende Seiten an Folgerechtsakten.“

Stephan Schwarzer © Weinwurm / Montage: Selektiv
Kommentar von Georg Renner

Volle Feiertage, leere Kirchen

Die Geschäftsgrundlage der meisten Feiertage fällt durch die rapide Säkularisierung der österreichischen Bevölkerung weg. Gerade in einer Wirtschafts- und Demographiekrise wäre es hoch an der Zeit, auch darüber zu reden, ob die Republik sich ihre 13 Feiertage – von den Landesfeiertagen, an denen der öffentliche Dienst stillsteht, ganz zu schweigen -, eigentlich noch leisten kann, will und sollte.

Kommentar von Heike Lehner

Ist die EZB Trumps neue Lieblingszentralbank?

Während in Washington der „Liberation Day“ gefeiert wird und Donald Trump seine Handelspartner mit Strafzöllen unter Druck setzt, gibt es in Europa Grund zur Freude – zumindest aus Sicht des US-Präsidenten. Was die Fed ihm trotz Aufforderung richtigerweise verweigert, erledigte die Europäische Zentralbank (EZB) gestern: Sie hat die Zinsen gesenkt.

Interview

Zehetner: Österreich droht EU-Verfahren wegen Windräder-Streit

Das Wirtschaftsministerium will bis Sommer mit dem Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) und dem Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungs-Gesetz (EABG) zwei wichtige Energiegesetze umsetzen. Besonders beim EABG hakt es aber aufgrund ungelöster „Interessenkonflikte“, wie Energie-Staatssekterärin Elisabeth Zehetner im Interview mit Selektiv erklärt.

Elisabeth Zehetner ist Staatssekretärin für Energie, Startups und Tourismus © oecolution/Montage: Selektiv
Kommentar von Markus Hengstschläger

Auch die besten Fachkräfte kommen und gehen

Die Politik von US-Präsident Trump begünstigt die Abwerbung von in den USA ausgebildeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Länder und Unternehmen, die sich in Zeiten von Fachkräftemangel, detailliert mit der Frage beschäftigen warum jemand wo hingeht um zu arbeiten, werden im globalen „War for talents“ die Nase vorne haben.

Kommentar von Laura Raggl

IPO? Nein, danke! Warum Startups lieber privat finanziert bleiben

Ein Börsengang gilt für viele Gründerinnen und Gründer als der große Durchbruch – die ultimative Bestätigung ihres unternehmerischen Erfolgs. Doch in den vergangenen Jahren hat sich die Dynamik am Markt stark verändert. Seit dem Boomjahr 2021 herrscht eine regelrechte Flaute bei Tech-IPOs. Warum gehen Startups heute später oder gar nicht mehr an die Börse? Und was bedeutet das für Anleger?