Gerhard Jelinek

Gerhard Jelinek ist ein österreichischer Journalist, Fernsehmoderator und Buchautor. Der Jurist und erfahrene Journalist gestaltete rund 70 politische und zeitgeschichtliche Dokumentationen und Porträts.

ZeitGeschichten von Gerhard Jelinek

Der Vorläufer der WKÖ hat seine Wurzeln in der Revolution

Da gehen Wiener einmal auf die Barrikaden, machen Revolution, vertreiben den Regierungschef, erhängen einen Minister und was kommt dabei raus: die Handelskammer. Die in Rufe nach Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft wurden schon Mitte der 1990er-Jahre erhört. Eine Abstimmung ging aber zugunsten selbiger aus. Die Finanzierung der Handelskammern wurde aber ursprünglich nicht den (Pflicht-)Mitgliedern aufgehalst.

Zeitgeschichten von Gerhard Jelinek

Selbst die Kronjuwelen können das Budget nicht retten

Österreichs schlittert in ein Budgetdefizit von 4,9 Prozent – trotz höchster Steuerbelastung. Welch ein Glück, dass in Kanada ein Juwelenschatz der Habsburger gefunden wurde. Der SPÖ-Vorsitzende wittert „Staatseigentum“. Befreit der gelbschimmernde Diamant von Herzog Karl dem Kühnen Österreich aus der Schuldenkrise? Fragen über Fragen!

Zeitgeschichten von Gerhard Jelinek

Warum der Weltspartag seinen Sinn verloren hat

Die Idee zur Propagierung der Sparsamkeit kam aus dem Italien Benito Mussolinis. Zwei Jahre nach dem „Marsch auf Rom“, der schließlich den ursprünglich sozialistischen Journalisten Mussolini als „Duce“ an die Macht bringen sollte, trafen sich rund 350 Sparkassendirektoren aus mehr als zwei Dutzend Ländern auf Einladung der Mailänder Stadtsparkasse in der lombardischen Metropole. Sie gründeten die „Weltvereinigung der Sparkassen“. Nach den Kriegs- und den Inflationsjahren sollte „Sparen“ wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.

ZeitGeschichten von Gerhard Jelinek

Japans Aufbruch in die Moderne begann auch in Wien

Am vergangenen Montag schloß die EXPO 2025 in Osaka ihre vielen Pforten. Nach anfänglichen Problemen wurde die Weltausstellung doch noch ein Publikumserfolg. Vor ziemlich genau 152 Jahren besuchte eine kleine japanische Abordnung die Wiener Weltausstellung im Prater.

ZeitGeschichten von Gerhard Jelinek

„Das Eigenthum ist unverletzlich“ – von wegen

Man könnte beinahe Sehnsucht bekommen nach der „guten alten Zeit“ in der ein Satz galt: „Das Eigenthum ist unverletzlich“. Die politischen und rechtlichen Entwicklungen der letzten paar Jahre und der letzten Wochen, lassen diese Sehnsucht nach der liberalen Phase der k.u.k Monarchie wachsen: Grundlegende Rechte und grundlegende Prinzipien einer freien Gesellschaft werden angegriffen, von bekennenden Marxisten sowieso, aber auch unter Zutun vermeintlich bürgerlicher Parteien. 

Zeitgeschichten von Gerhard Jelinek

Als in Österreich das Brot ausging

Soll, kann, darf ein Preis in einer freien Marktwirtschaft staatlich festgesetzt werden? Und zeitigt das den erwünschten Erfolg?

Zeitgeschichten von Gerhard Jelinek

Der Staat sollte einfach mal nichts tun

Vielleicht braucht Österreichs Wirtschaft – und nicht nur diese – einfach stabile Verhältnisse, Rahmenbedingungen, die nicht alle paar Monate geändert, Gesetze auf die sich Investoren aller Größenordnungen einfach verlassen können, Rechtssicherheit eben. Zwei aktuelle Beispiele.

Zeitgeschichten von Gerhard Jelinek

Historische „Defizitverfahren“: Ein Niederländer als „Vizekaiser“ in Österreich

Nichts Neues unter der Sonne: Österreich steht bereits das vierte Mal unter finanzpolitische Vormundschaft. Tragisch? Diesmal nicht. Peinlich? Eher schon. Schon in der so fernen Ersten Republik hat der „Völkerbund“, die Vorläuferorganisation der heutigen UNO, zwei Mal „Kommissare“ nach Wien geschickt, die der österreichischen Regierung auf die Finger schauen sollten und grundlegende und schmerzhafte Reformen erzwangen.

ZeitGeschichten von Gerhard Jelinek

Ein Urteil schreibt Geschichte – oder öffnet zumindest ein neues Kapitel

Tatsache ist, dass Teile der heimischen Justiz Politik gemacht haben, willentlich oder „in Kauf nehmend“. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft hat ein weiteres Mal „überschiessend“ agiert. Keine vorgesetzte Behörde hat das verhindert. Es bedurfte des Oberlandesgerichts die vielen falschen (Vor-)Verurteilungen zu korrigieren. Die Gerichtsbarkeit funktioniert. Aber, was heißt das jetzt politisch?

Zeitgeschichten von Gerhard Jelinek

War Viktor Adler etwa ein Zinshaus-Spekulant?

Mit einer weiteren „Studie“ finanziert aus den Pflichtbeiträgen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kampangnisiert die Wiener Arbeiterkammer gegen vermeintliche „Spekulanten mit Wiener Zinshäusern“. Es ist die alte Leier vom bösen Zinshausbesitzer, den es aber laut AK-Studie ohnehin kaum noch gibt. Als Feindbild taugen Immobilieneigentümer aber immer noch. Dabei übersieht die AK ein historisches Faktum: Der Gründervater der Sozialdemokratie war einst selbst stolzer Zinshausbesitzer. Seine Mieten frei vereinbart.

Zeitgeschichten von Gerhard Jelinek

Ein englischer Diplomat legte den Grundstein für Österreichs Freiheit

Die Gründung Österreichs im April 1945 und Österreichs Freiheit sind eine Fußnote der Geschichte. Geschrieben hat sie vor 83 Jahren ein junger englischer Diplomat: Geoffrey Wedgwood Harrison. Die Republik Österreich sollte dem 1990 verstorbenen Briten endlich ein Denkmal setzen. Der Botschaftssekretär hat einen entscheidenden Beitrag zur Wiederherstellung Österreichs als unabhängiger Staat nach 1945 geleistet. Das kam so.

Zeitgeschichten von Gerhard Jelinek

War Jesus ein Kapitalist?

War Jesus Christus, jener charismatische Prediger und jüdische Reformator, ein Kapitalist oder doch ein radikaler Vorläufer des Sozialismus des 19. Jahrhunderts? Und wie halten es die Amtsträger der katholischen Kirche heute mit Eigentum, Marktwirtschaft, Steuerlast und sozialen Fragen?

Zeitgeschichten von Gerhard Jelinek

Was wäre, wenn Österreich nie neutral gewesen wäre?

Die Geschichte der österreichischen Neutralität ist – sorry, to say – eine internationale Randnotiz, so wie es die schiere Existenz dieses wunderbaren Staates nach 1945 war – und sie ist ein Glücksfall. Tatsächlich entfaltet Österreichs Neutralität in den Jahrzehnten des „Kalten Kriegs“ eine segensreiche Wirkung, ob vorgetäuscht oder nicht. Im Völkerrecht kennt man den Begriff der „normativen Kraft des Faktischen“. Mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union reduziert sich die Neutralität auf einen kleinen Kern.

ZeitGeschichten von Gerhard Jelinek

Kickl kennt und fürchtet die Machtstrukturen der ÖVP

Herbert Kickl hat sein Vorbild Haider, dessen Erfolg und sein Scheitern genau analysiert. Nie mehr wollte er der ÖVP, obwohl hinter der FPÖ, aus staatspolitischer Räson und längerfristigem Machtinteresse den Vortritt lassen. Kickl kennt die vielfältigen Machtstrukturen der genuinen Regierungspartei ÖVP und fürchtet sie. In den Verhandlungen hat er und seine Mannschaft das Blatt überreizt und die Angst der Volkspartei vor Neuwahlen überschätzt.

Kommentar

Kickl lässt laute Dissonanzen befürchten

Der Ton macht die Musik. Gilt das alte Sprichwort, dann wird eine allfällige blau-schwarze Regierung keinen harmonischen Chor abgeben. Die erste Wortmeldung des nun endlich offiziell mit der Regierungsbildung beauftragten FPÖ-Chefs Herbert Kickl, lässt laute Dissonanzen befürchten.