Finanzmarkt

Wohin mit dem Geld?

Rüstungsaktien: Es ist noch nicht vorbei

An der Börse gehören europäische Rüstungsaktien zu den ganz großen Gewinnern der letzten Jahre. Allein seit Jahresbeginn 2025 hat der Sektor über 50 Prozent zugelegt. Dabei wird aber zunehmend eine prinzipielle Frage diskutiert: was geschieht mit den Werten, wenn es wirklich in der Ukraine zu einem Friedensabkommen (oder zumindest zu einem Waffenstillstand) kommt? Gibt es für den Sektor jenseits des Konflikts eine längerfristige Perspektive?

Kommentar von Heike Lehner

Was, wenn Javier Milei die Zentralbank wirklich abschafft?

Die vielzitierte Kettensäge, mit der Javier Milei Argentinien wieder auf Vordermann bringen möchte, wirkt. Die Zentralbank abzuschaffen war nur eines seiner vielen radikalen Wahlversprechen im Jahr 2023. Bisher hat er aber viele Wahlversprechen eingehalten, Milei ist kein Mann leerer Worte. 

Kommentar von Johannes Hahn

Eine Chance für den Euro als globale Währung

Die Vormachtstellung des Dollars als globale Währung wird fragiler – vielleicht ist das die Chance für die Europäische Union, den Euro als Weltwährung zu positionieren. Auch EZB-Chefin Christine Lagarde macht sich über eine Stärkung in diese Richtung bereits Gedanken und tatsächlich gibt es eine relativ einfach umsetzbare Möglichkeit, die die Rolle des Euros neu definieren könnte.

Interview

Wiener-Börse-Chef: „Österreich verharrt im Sparbuch-Schneckenhaus“

„Europas Kapitalmärkte verlieren an Wettbewerbsfähigkeit“, mahnt der Chef der Wiener Börse, Christoph Boschan. Für mehr Innovation und Wachstum müssen Liquiditätspools geschaffen werden: „Die mutigen Entscheidungen müssen auf nationaler Ebene fallen. Allein hier liegt die politische Zuständigkeit für Steuern und Pensionssystem“. In anderen europäischen Ländern würden längst „Kapitalmarkt-Raketen“ gezündet. „IPO-Kosten steuerlich absetzen? Für Österreich klingt das nach einer liberalen Verschwörung, in Griechenland ist das Wirtschaftspolitik“, führt Boschan als Beispiel an.

Christoph Boschan ist CEO der Wiener Börse © Wiener Börse/Daniel Hinterramskogler/Nik Pichler / Montage: Selektiv
Kommentar von Laura Raggl

Dachfonds: Wenn Kapital endlich arbeiten darf

Nehmen wir einmal an, wir könnten – ganz ohne zusätzliche Kosten für den Staat – große Summen an Kapital für Innovation und Startups mobilisieren. Wir könnten damit die Leitbetriebe von morgen schaffen und, noch wichtiger, sie in Österreich halten. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es aber nicht. Genau diesen Effekt nutzen Länder wie Frankreich, Dänemark und Deutschland seit vielen Jahren. Das Konzept dazu liegt auch hierzulande längst in der Schublade.

Kommentar von Laura Raggl

Europas Verteidigung wird zur Startup-Sache 

Der Krieg in der Ukraine hat nicht nur sicherheitspolitische Grundannahmen erschüttert, sondern auch einen wirtschaftlichen Umbruch ausgelöst. Gerade Österreichs stark aufgestellte Maschinenbauer und Automobilzulieferer könnten künftig verstärkt sicherheitsrelevante Anwendungen adressieren. Das Land verfügt mit Unternehmen wie Glock und Steyr Arms über eine Reihe hochspezialisierter Akteure mit internationaler Relevanz – insbesondere im Bereich Dual-Use-Technologien. Doch hier braucht es stärkeren politischen Willen und Fokus.