Österreich

ZeitGeschichten von Gerhard Jelinek

Der Vorläufer der WKÖ hat seine Wurzeln in der Revolution

Da gehen Wiener einmal auf die Barrikaden, machen Revolution, vertreiben den Regierungschef, erhängen einen Minister und was kommt dabei raus: die Handelskammer. Die in Rufe nach Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft wurden schon Mitte der 1990er-Jahre erhört. Eine Abstimmung ging aber zugunsten selbiger aus. Die Finanzierung der Handelskammern wurde aber ursprünglich nicht den (Pflicht-)Mitgliedern aufgehalst.

Kommentar von Rainer Nowak

Harald Mahrers Glück und Ende

Es handelt sich vielleicht um den ersten Rücktritt in der Geschichte, den ein national bekannter Chef eines Unternehmens vollziehen musste, da er seine Mitarbeiter zu großzügig entlohnen und dies dann mit Taschenspielertricks verschleiern wollte. Aber das klingt nach Mitleid mit Harald Mahrer und das hat er nicht verdient. So tief ist sein Fall nicht.

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2024: Wer in Österreich Sozialhilfe bezieht

Im Jahresdurchschnitt 2024 bezogen 205.781 Personen Sozialhilfe bzw. Mindestsicherung – ein Anstieg um 4,5 % oder rund 8.800 Personen gegenüber dem Vorjahr. Mehr …

Zeitgeschichten von Gerhard Jelinek

Selbst die Kronjuwelen können das Budget nicht retten

Österreichs schlittert in ein Budgetdefizit von 4,9 Prozent – trotz höchster Steuerbelastung. Welch ein Glück, dass in Kanada ein Juwelenschatz der Habsburger gefunden wurde. Der SPÖ-Vorsitzende wittert „Staatseigentum“. Befreit der gelbschimmernde Diamant von Herzog Karl dem Kühnen Österreich aus der Schuldenkrise? Fragen über Fragen!

Kommentar von Gerald Loacker

WKÖ: Die Ruhe nach dem Sturm

Stabil und unbeeindruckt steht der Koloss Wirtschaftskammer da, nachdem sich das Brausen gelegt hat: mit weiterhin teuren Kammerumlagen, der 4,2%-igen Gehaltserhöhung der WK-Beschäftigten, den zwei Milliarden Euro an Rücklagen und den exorbitanten Erhöhungen der Bezüge vieler Funktionäre. Manche Beobachter fragen sich, wie es das alles geben kann: Keine Konsequenzen für irgendetwas oder irgendjemanden. Aber so funktioniert das Kammerwesen in Österreich. Es gibt zwar Kontrolle, aber keine funktionierende.

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Budgetdefizit der Bundesländer 2024 und 2025

Aufgrund höherer Verschuldung von Ländern und Gemeinden soll das gesamtstaatliche Defizit heuer auf 4,9 % steigen. Noch am Freitag hatte der Fiskalrat ein …

Kommentar von Sara Grasel

Der abgesagte Reformherbst der Regierung

Der Reformmotor stottert. Und damit ist nicht die Wirtschaftskammer gemeint, die Harald Mahrer zwar vergangene Woche als Reformmotor bezeichnete, aber das war sicher nicht ernst gemeint. Nein, der Reformmotor der Regierung stottert, aber gewaltig. Die Gespräche über die budgetäre Lage der Länder und Gemeinden: kurzfristig vertagt – einige Länder hatten etwas besseres zu tun. Strukturreformen: Status unbekannt. Industriestrategie: auf nächstes Jahr verschoben. Dabei hätte es ein großartiger Reformherbst werden können.

Kommentar von Gerald Loacker

Deckel für Wahlärzte? Eine Nebelgranate der ÖGK

Die ÖGK pfeift finanziell aus dem letzten Loch, obwohl die aktuelle Bundesregierung bereits Maßnahmen beschlossen hat, die dem größten Krankenversicherungsträger schon 2025 mehrere hundert Millionen und ab 2026 ungefähr eine Milliarde Euro jährlich an zusätzlichen Einnahmen bescheren. Sich still zu freuen ist aber nicht die Sache von Andreas Huss. Er bläst zum Angriff auf die Wahlärzte.

Interview

Badelt: „Der Staat ist mittelfristig der Verlierer der Inflation“

Das Budgetdefizit wird in den kommenden Jahren nur langsam sinken. Der leichte Rückgang des Defizits kommendes Jahr ist hauptsächlich dem aufgeschnürten Beamtenabschluss geschuldet. Ab 2027 reichen laut Fiskalrats-Chef Christoph Badelt die bisher beschlossenen Maßnahmen nicht mehr, um die Defizitziele zu erreichen. Das Ziel von 3 Prozent des BIPs hält er für „volkswirtschaftlich unambitioniert“.

Christoph Badelt ist Präsident des Fiskalrats © Fiskalrat/ Montage: Selektiv